Fehlende Parkplätze für die Crailsheimer Teilnehmer, bedingt durch das Siebenbürgentreffen in Dinkelsbühl, lassen uns in Langensteinbach starten und Kurs auf den Rhododendronwald nehmen.

Das verkürzt die Wanderung um etwa 4km, tut der Stimmung aber keinen Abbruch, zumal es schwül ist und das Wetter unbeständig wirkt. Kurz nach Langensteinbach packen wir für 5 Minuten unsere Schirme aus, denn ein leichter Regen bildet sich ein unser Begleiter zu sein. Wir wandern an Wiesen und Getreidefeldern vorbei, durch lichte Waldwege bis wir in den unscheinbaren Weg zum Rhododendronwald einbiegen. Vor etwa 50 Jahren hat ein Gärtner aus Hüttlingen diese Rhododendren gepflanzt, deren Blüten in weiß, gelb, orange, pink und überwiegend in lila zu bestaunen sind.

Auf dem Rückweg nehmen wir unseren Rucksackvesper bequem auf einem Rastplatz mitten im Wald ein. Reiner trägt dort spontan das Gedicht Die Made von Heinz Erhard und eine Eigenkomposition vor:

Hinter eines Baumes Rinde
wohnt die Made mit dem Kinde.
Sie ist Witwe, denn der Gatte,
den sie hatte, fiel vom Blatte.
Diente so auf diese Weise
einer Ameise als Speise.

Eines Morgens sprach die Made:
„Liebes Kind, ich sehe grade,
drüben gibt es frischen Kohl,
den ich hol‘. So leb denn wohl.
Halt! Noch eins, denk, was geschah,
geh nicht aus, denk an Papa!“

Also sprach sie und entwich. —
Made Junior jedoch schlich
hinterdrein, und das war schlecht,
denn schon kam ein bunter Specht
und verschlang die kleine fade
Made ohne Gnade. — Schade.

und die Eigenkomposition:

Heute geht der Wandersmann

soweit wie er nur laufen kann;
er geht bergauf und geht bergab;
mal läuft er langsam mal im Trab;
an der Natur freut er sich sehr
und möchte wandern immer mehr!
Drum nimmt er Rucksack Wasserflasche

und die Frau,
und wandert fleißig mit dem DAV!