Mittwoch, 22.06.2022

Um 08:00 Uhr trafen sich Zita, Inge, Karin, Elfriede sowie Wolfgang und Reinhold in Dinkelsbühl um ins Viggartal zu starten. Die Wetterprognose war gemischt, aber es sollten doch schöne Tage dabei sein. Aufgrund der langen Anreise hatten wir heute nur noch den Aufstieg zur Meißner Hütte eingeplant. Alle sind gut d’rauf und freuen sich auf 5 schöne Tage.

Wir entschieden uns für die Bundestrasse. Über Donauwörth, Augsburg ging es nach Ettal. Dort vielen uns die vielen  Polizeiautos auf, was war los? Ach ja, der G7-Gipfel auf Schloss Elmau beginnt am Sonntag, dies hatten wir leider nicht eingeplant. Ohne Stau  ging es über Garmisch nach Innsbruck und weiter nach Igls, Patsch, um dann in Mühltal das Auto zu parken. Parkgebühren? Na, ja 7,00 € für 5 Tage geht noch!

Am Parkplatz angekommen, Regenschauer. Wir hatten es aber nicht eilig und machten erst einmal Brotzeit. Nach einigen Minuten war der Schauer zu Ende und wir konnten trocken zum  Meißner Haus aufbrechen. Neben dem rauschenden Mühltaler Bach ging es nun hoch auf 1720 m zur Hütte.

Freundlich empfangen werden uns die Schlafplätze gezeigt. Die vier Mädels haben ein Zimmer für sich alleine, Wolfgang und Reinhold bekommen ebenfalls ein Zimmer für sich alleine, allerdings mit einer „Doppeltür“. Für das wohl gut ist? Einbruchschutz? Schnarcher Zimmer? Na ja, wie auch immer, Hauptsache wir schlafen gut.

Donnerstag, 23.06.2022 

Bereits am Vorabend meldeten die Wetter-Apps für den heutigen Donnerstag schönstes Wetter. So traf es auch ein und es war klar, heute geht es auf den Morgenkogel 2607 m.

Leider gibt es das Frühstück erst um 7:30 Uhr, dennoch starten wir frohgelaunt unsere Tour pünktlich um 8:30 Uhr. Von der Hütte leicht bergab beginnt der Aufstieg gegenüber im Schatten der Bäume jedoch gleich sehr steil. Uns erschließt sich eine grandiose Gartenlandschaft. Durch ein Meer von blühenden Alpenrosen steigen wir auf engem Pfad schnell auf 2000 m in Richtung Morgenkogel. Das Gipfelkreuz ist inzwischen in Sichtweite, dennoch ist es noch ganzes Stück.

Geschafft! Der lange Anstieg hat sich gelohnt. Oben angekommen werden wir mit einem 360 Grad Rundumblick auf die grandiose Bergwelt mit noch zum Teil schneebedeckten Gipfeln belohnt. Einfach grandios. Im Süden die Tuxer- und Zillertaler, im Westen die Serles und das Stubaital, im Norden Innsbruck mit dem Karwendel und im Osten das Inntal bis Kufstein. Keine Menschenseele ist weit und breit zu sehen, dieser Berg gehört heute uns. Nach ausgiebiger Rast und etwas traurig, den schönen Platz verlassen zu müssen, steigen wir ab.

Den Abstieg planten wir  über das Überfallgründl (2302 m) zur Profeglalm (Ochsenalm) 1850 m. Die Wegmarkierung war schlecht bzw. gar nicht vorhanden und wir mussten uns im weglosen Gelände zurechtfinden. Kein Problem für „Profis“!

Durstig und froh haben wir die Profeglalm erreicht. Nachdem der Durst gestillt war und Wolfgang, der Almwirt, sich unsere Klagen über die schlechte Wegmarkierung angehört hatte, machten wir uns auf den Weg zum Meißner Haus. Der Steig führte parallel zum Hang durch den Wald, was bei der stechenden Sonne ein Segen war. Nach ca. 45 Minuten waren wir an der Hütte. Diesen Tag haben wir optimal genutzt, wohlwissend, dass für den nächsten Tag Regen und Gewitter angesagt sind.

Freitag, 24.06.2022 

Unglaublich, dass nach dem gestrigen Traumwettertag heute der Himmel bedeckt ist und die tiefhängenden Wolken nicht wissen, ob sie loslassen sollen oder nicht. Zudem waren für den Nachmittag Gewitter angesagt. Somit war klar, heute wird es eine kurze Tour! Ziel  Patscherkofel, eventuell noch Viggarspitze und zurück.

Mit allem ausgestattet steigen wir hinter dem Haus durch den schattigen Wald hoch zur Alm Boscheben auf 2030 m Höhe. Von hier aus haben wir einen tollen Blick auf die Viggarspitze, Sonnenspitze, Glungezer, Morgenkogel auf Innsbruck und das Inntal. Nach kurzer Trinkpause geht es auf dem Zirben Weg hoch zum Patscherkofel auf 2248 m. Innsbruck und das ganze Inntal liegt uns zu Füssen. Leider ist die Gipfelhütte von „Zirben-Hans“ geschlossen und der Zirbengeist von Hans bleibt uns verwehrt. Auf dem Fahrweg steigen wir ca. 200 m  bergab und begeben uns auf den „Jochleitensteig“. Dieser schmale Weg umrundet den Patscherkofel auf einer Höhe von etwa 2000 m und ist herrlich zu gehen. Leider hat uns unterwegs der erste Gewitterschauer erreicht. Zurück auf dem  Zirben Weg ging es zur Alm Boscheben und wir kehrten bei Clara, der Hüttenbetreiberin, ein.

Das Wetter wurde immer undurchsichtiger und wir stellten uns die Frage, absteigen oder weiter auf dem Zirben Weg zur Viggarspitze? Wir versuchten es!  Überrascht welches bezauberndes Felsenmeer uns erwartet setzte nun aber wieder der Regen ein. Zwei Blitze und furchteinflößende Donnerschläge haben uns veranlasst zum Meißner Haus abzusteigen. Auf dem serpentinenhaft angelegten Weg steigen wir ab zum Viggar Hochleger, von dort auf einem leicht geschotterten Fahrweg zurück zum Meißner Haus. Alle sind zufrieden, haben wir doch ohne Problem das „Beste“ aus diesem Tag gemacht.

Samstag, 25.06.2022

Juhu – bestes Wanderwetter kündigt den heutigen Tag an. Heute haben wir „Großes“ vor. Viggarspitze, Sonnenspitze, Glungezer – 1070 m im Auf- und Abstieg. Auf gleichem Weg wie gestern hoch zur Alm Boscheben, weiter auf dem Zirben Weg in Richtung Viggarspitze. Auf wunderschönem Steig durch interessante, mit Zirbenbäumen bewachsene Felslandschaft, die heute von der Sonne ausgeleuchtet wird und dadurch noch schöner aussieht als gestern.

Wir steigen zur Viggarspitze auf und genießen wieder einmal die tolle Aussicht. Am Gipfelkreuz ein Gruppenbild, das muss sein! Wir steigen ab und erreichen den markierten Weg zur Glungezer Hütte (2610 m). Gut gelaunt erreichen wir auf sehr schön angelegten aber steilen Serpentinen die Glungezer Hütte (2610 m), die im Sattel zwischen Glungezerspitze (2677 m) und Sonnenspitze (2639 m) liegt. Bevor wir aber den Gipfel der Sonnenspitze besteigen, belohnen wir uns mit einer Einkehr in der Hütte.

Eine besondere Spezialität ist die  Linsensuppe Katmandu (Koch), mit vielen Gewürzen – Kurkuma, Chili, Ingwer und Knoblauch. Einheitlich wird das gleiche bestellt und alle sind begeistert.

Super gestärkt und mit viel Antrieb geht es jetzt hoch zur Sonnenspitze (2640 m). Von hier aus haben wir wieder einen überwältigenden Blick auf das Inntal und auf die steilen Gebirgsgipfel des Karwendel. Auf zunächst gleichem Weg, steigen wir etwa 400 m ab, bis wir die Abzweigung zum Viggar Hochleger erreichen. Hier entscheiden wir uns für die  schönere Route Richtung Osten. Murmeltiere und wieder mal viele, blühenden Alpenrosen begleiten uns auf diesem Abschnitt. Im Juni ist halt die Flora am schönsten in den Bergen! Ab Viggar Hochleger geht es auf bereits bekannten Weg hinunter zum Meißner Haus.

Nach dem Abendessen vergnügen wir uns am letzten Tag auf der Hütte noch mit Kartenspielen. Janne aus Rheinland-Pfalz, der hier als Servicekraft den Sommer verbringt, spielte mit. Fast alle anderen Gäste waren zur Alm Boscheben aufgestiegen. Heute sind die „Herz-Jesu-Feuer“ die auf vielen Gipfeln, vor allem im Karwendel, zu sehen sind

Sonntag, 26.06.2022

Leider ist heute schon der Rückreisetag. Die Sonne strahlt vom wolkenlosen Himmel und begleitet uns bei unserem Abstieg zum geparkten Auto in Mühltal. 700 m gilt es bergab zu laufen und wir entscheiden uns für den Almenweg 1600, der mehr oder weniger parallel zur Forststraße im Wald verläuft. Begleitet werden wir auf diesem Weg von vielen fantastisch, blühenden Blumen wie der gelbe Fingerhut, blaue Natternkopf und viele, viele mehr. Wir sind begeistert!

Am Parkplatz angekommen checken wir kurz die Verkehrslage. Fernpass Stau, Zirler Berg wegen des G7 Treffens in Elmau gesperrt, Kufstein Stau. Wir entscheiden uns für den Achenpass was letztendlich eine sehr gute Alternative war. Vorbei am langgezogenen Achensee überqueren wir nach einem 5-minütigem Stau die österreichisch-deutschen Grenze, vorbei am Sylvenstein-Stausee, passieren Bad Tölz, umfahren südlich München und kehren alle gemeinsam noch auf dem Bauernmarkt in Dasing ein.

Es waren mal wieder wunderschöne und erlebnisreiche Tage in den Bergen.