DINKELSBÜHL (zr) – Bei der Jahreshauptversammlung der Sektion Dinkelsbühl im Deutschen Alpenverein bezeichnete Vorsitzende Brigitte Schmidt das vergangene Jahr als intensiv mit viel Arbeit „bis zum Limit“. Die nahezu permanente Anwesenheit vor Ort sei wichtig gewesen, weil es galt, oft kurzfristige Entscheidungen zu treffen. Ende Juni 2019 soll die Baustelle auf der Potsdamer Hütte der Vergangenheit angehören, wenn nach der Genehmigung für die Brandschutzmaßnahmen durch die Bezirkshauptmannschaft der vorgeschriebene Rettungsbalkon errichtet sei.

Wie dem Bericht der Vorsitzenden weiter zu entnehmen war, seien sowohl Brandsanierung und Renovierung als auch der Bau des Wasserkraftwerks abgeschlossen. Die Abwicklung des Schadens mit der Brandversicherung habe gut funktioniert. Das „Sektionsleben“ sei erfreulich weitergelaufen, weil die Mitglieder eigenständig organisiert hätten. So seien die Geschäftsstelle sauber gehalten, der Kletterturm betreut und die Hüttenwirte am Wochenende unterstützt worden. Die Sektion als Verein zeichne aus, dass die Mitglieder bei Bedarf einspringen, sich einsetzen und einbringen.

Für den verhinderten Schatzmeister Björn Handschuh verlas Benno Ruf den Kassenbericht. Durch einen Zuschuss für die erfolgten Investitionen von 168 000 € vom Hauptverein habe die Sektion noch knapp 300 000 € über drei neue Darlehen zu finanzieren. Andererseits sei die Liquidität mit einem Guthaben von 95 000 € gewährleistet. Sobald die zugesagten Zuschüsse aus Österreich eingetroffen seien, löse sich „die Zwischenfinanzierung in Wohlgefallen auf“, merkte Ruf an.

Da die Kassenprüfer keinerlei Beanstandungen festgestellt hatten, führte Jens Mayer-Eming die Entlastung herbei. Die ganze Bandbreite der Aktivitäten zeigte sich in den Berichten der Referenten. Wegereferent Werner Schmidt habe Markierungen angebracht, aber ansonsten aufgrund der Baustelle wenig zu tun gehabt. Ute Abelein von der Ortsgruppe Crailsheim berichtete über gut angenommene Wanderungen, eine ausgebuchte Skiausfahrt und die Neuwahlen im Nachbarlandkreis. Dort stehe der Ortsgruppe ein Dreierteam mit Zita Schwab, Brigitte Köder und Dieter Küstner vor, welches 2019 die Feiern für 25 Jahre Sportgruppe und 40 Jahre Ortsgruppe vorbereite. Conny Schmidt als Referentin für Umweltschutz warb dafür, bei einem zurückgeschraubten Anspruchsverhalten die Natur in den Bergen zu respektieren. Sie trete nicht mehr an, nachdem sie zehn Jahre Vereinsheft und Homepage gestaltet, Flyer und Plakate entworfen sowie die „Sektion insgesamt digitalisiert“ habe. Thomas Görgler als Leiter der Familiengruppe informierte über eine Ausfahrt ins Kaisergebirge und nach Creglingen. 2019 solle jede Familie eine Wanderung organisieren.

Eine ausführliche, mit Bildern belegte chronologische Schilderung gab Hüttenreferent Holger Göttler. Die neu verlegte Trinkwasserleitung sei mit einer Heizleitung versehen worden, um ein nochmaliges Einfrieren zu verhindern. In der Hütte seien die Duschen neugestaltet, der Boden im Obergeschoss neu gebrettert, die Küche komplett neu aufgebaut, der Eingangsbereich funktionell gestaltet und die Eingangstür nach unten verlegt, Sprossenfenster im Erker angebracht, das Umfeld an der Giebelseite eingeebnet und die Fassade gestrichen worden. Der Charakter der Zimmer sei erhalten geblieben. Allerdings müsse die steile Stiege zum Matratzenlager noch besser begehbar gemacht werden. Diese Änderung sowie eine größere Terrasse und der bislang nicht genehmigte Fluchtbalkon würden auch 2019 noch Anstrengungen erfordern. Bei der Wasserkraftanlage gebe es Probleme mit der Wasserfassung. Mit dem Einbau eines Coanda-Rechens würden zwar unerwünschte Partikel mit dem Fließgewässer weitertransportiert. Allerdings  habe die Vereisung des Rechens eine Störung verursacht, die erst nach der Schneeschmelze behoben werden könnte, so Göttler.  Insgesamt seien nach den Absichten und Plänen des Vorjahres viele Taten erfolgt. Eine Übernachtung auf der Hütte mit Blick auf die grandiose Bergwelt gebe Kraft und Motivation für einen gelungenen Abschluss, so der Hüttenreferent.

Die Neuwahlen erbrachten folgendes Ergebnis: Erste Vorsitzende Brigitte Schmidt, zweiter Vorsitzender Johannes Rauschnabel, Schatzmeister Björn Handschuh, Schriftführer Matthias Gogolin, Hüttenreferent Holger Göttler, Wegereferent Jan Hirmann, Jugendreferent Friedrich Rauschnabel, Ortsgruppe Crailsheim Sprecherin Zita Schwab, Umweltreferentin Theresa Messerschmidt, Kletterreferent Reinhold Ilg, Mitgliederverwaltung Ulrike Mix, Familiengruppe Thomas Görgler, Beisitzerin Zita Schwab, Rechnungsprüfer Benno Ruf und Thomas Heidecker.

Für 60-jährige Mitgliedschaft wurden Wolfgang Kennes und Katarina Hauth geehrt. 40 Jahre gehören Elisabeth Keidel, Heinrich Hörber, Uwe Rauch, Andreas Wenng, Fritz Klein, Sibylle Annaliese Kunkel und Bernd Hauf der Sektion an. Seit einem Vierteljahrhundert sind Jürgen Buscher, Gabriele Herterich, Peter Dragon, Georg Hach, Barbara Breitenbücher, Friedrich Breitenbücher und Franziska Schäfer dem Alpenverein treu. Nicht alle Geehrten waren anwesend.

Als wiedergewählte Vorsitzende gab Brigitte Schmidt einen Ausblick auf das Jubiläumsjahr 2019. Für die derzeit 1180 Mitglieder seien anlässlich 150 Jahre Deutscher Alpenverein folgende Veranstaltungen geplant: 11. Mai „Flashmob“ (spontanes Treffen auf öffentlichem Platz): 150 Menschen bilden die Zahl 150, 18. Mai Tag der offenen Tür im DAV-Kletterturm Sinbronn, 5. bis 7. Juli Kammwanderung zur Potsdamer Hütte, 13. Juli Eröffnung der Ausstellung im Haus der Geschichte und 16. November Jahresabschlussfeier mit exquisiter Tombola. Am Jahresende soll der Mitgliederstand bei 1200 liegen, gab sich Schmidt optimistisch.

Fotos (Fritz Zinnecker):
Bild links: neu gewählt wurden v. l. Zita Schwab, Matthias Gogolin, Theresa Messerschmidt, Thomas Heidecker und Reinhold Ilg.

Bild rechts: Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft erhielten v. l. Fritz Klein (40 Jahre), Franziska Schäfer (25), Barbara Breitenbücher (25) und Friedrich Breitenbücher (25).